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JAZZ’N’MORE 4/2018 Juli/August
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JAZZ’N’MORE
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JAZZ'N'MORE – SWISS BLUES AWARD WINNER 2011

Unterstützt durch die Fachstelle Kultur des Kanton Zürich und der Stadt Zürich Kultur

FLASHES

– Grand Prix Musik 2018 an die Pianistin Irène Schweizer

– 30 Jahre TCB The Montreux Jazz Label @ Bird’s Eye Basel 11. – 14.7.2018

– 2018 Blues Awards

– Kaos Protokoll_Neuerscheinung im Herbst

– Tower of Power feiern 50 Jahre mit Konzert und neuer CD "Folkwang Jazz Visiting Artists Program"

– Historische Black Saint und Soul Note Boxen bei Cam Jazz

– Dario Sisera neuer Dozent am Institut für Jazz und Volksmusik HSLU Luzern

REVIEWS

blues'n'jazz Rapperswil-Jona 15. – 17.6.2018

Ein im Vorfeld des Festivals an alle örtlichen Haushalte verteilter Gutschein mit der Überschrift "Hier geht's um die Wurst", der gegen eine Bratwurst oder einen Cervelat eingetauscht werden konnte, war eine der Massnahmen, mit der das Festival wieder einen Schritt in Richtung Volksfest machen wollte. Nach der Durchführung des Anlasses kann bestätigt werden: Die Bemühungen haben sich gelohnt – das blues'n'jazz hat wieder seine alten Charme zurückgewonnen.

48. Moers Festival, 18. – 21.5.2018 – Moers versucht den Spagat

Das Pfingstfestival von Moers, in den 70er- bis 90er-Jahren der wichtigste deutsche Hotspot des neuen Jazz, präsentiert sich neu als etwas angestrengt wirkende musikalische Villa Kunterbunt.

15. Blues Festival Baden, 19. – 26.5.2018

Tradition und Zukunft des Blues tanzten Hand in Hand beim diesjährigen Blues Festival Baden. Das vielfältige Programm offenbarte während der kompletten Dauer des Events, wie frisch die Wurzel aller populären Musik heute noch zu klingen vermag. Herausragend: die stimmgewaltige Rita Chiarelli, welche als Artist in Residence gleich viermal in verschiedenen Settings auftrat.

Klappfon Festival Basel, 31.5. – 2.6.2018

2005 fand in Basel das letzte Taktlos Festival für zeitgenössische und improvisierte Musik statt. Nach dreizehn Jahren der Ruhe beschlossen der Basler Trompeter Marco von Orelli und der Verein Rumor, am Rheinknie wieder ein Festival für improvisierte Musik zu organisieren. Während drei Tagen ging des Klappfon Festival im Atelierhaus der Kaserne Basel über die Bühne. Im Verlauf der drei Abenden fanden sieben Konzerte statt, wobei bei der Programmgestaltung darauf geachtet wurde, möglichst viele musikalische Facetten der frei improvisierenden Szene abzudecken

Offbeat Jazzfestival 2018 – 12.5. – 16.5.2018 – Nicht nur ”grosse Namen”

Das offbeat Jazzfestival erfreute sich auch dieses Jahr mit mehr als 30 Bands und über 200 Musikern vor 9'400 Zuschauern zweifellos einer grossen Beliebtheit und zog für ein paar Wochen die Aufmerksamkeit auf die lebendige Jazzszene im Raum Basel.

43. Internationales Jazzfestival Bern, 12.3. – 19.5.2018

Das 43. Internationale Jazzfestival Bern hat nach zehn Spielwochen am 19. Mai dieses Jahres seine Tore geschlossen. Gemäss Veranstalter waren an den insgesamt 100 Konzerten im Marians Jazzroom 130 Musikerinnen und Musiker beteiligt und es konnten rund 31'000 Besucherinnen und Besucher gezählt werden.

Groove Now West Coast Blues Guitar Summit/Sue Foley Texas All-Stars 4./5.5. & 8./9.6.2018

Gleich zwei speziell für Groove Now arrangierte All-Star-Formationen präsentierten sich in den vergangenen Wochen im Atlantis Basel. Dabei gab es viel heisse Gitarrenarbeit zu geniessen.

5. Musig am Zürisee, 26.5. – 3.6.2018

Die fünfte Ausgabe von Musig am Zürisee konnte auch diesmal einen erfolgreichen Publikumszustrom verbuchen. Organisator Thomas Bernold hatte seine helle Freude daran, das kleine Lokal auf dem Fährschiff war jeweils zum Bersten voll und auch die Konzerte auf dem ”Festland” waren gut besucht. An insgesamt acht Tagen fand das junge, aufregende Festival in Meilen, auf der Fähre und in Horgen statt.

Jazzfestival Schaffhausen 2018 mit klaren Höhepunkten

Das 29. Schaffhauser Jazzfestival gefiel mit seiner Vielfalt und einigen Höhepunkten. Auch Mittelmässiges, Vielgehörtes und Halbfertiges sind bei einem solchen Anlass üblich – allein, das Spannende überwog. Unschlagbar bleiben das aufmerksame Publikum, die gute Stimmung und die Möglichkeit für Austausch und Entdeckungen. Von Pirmin Bossart und Steff Rohrbach

Schaffhauser Jazzgespräche ”Warum reicht es nicht, einfach Musik zu machen?”

Auch Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker müssen sich mit dem allgegenwärtig gewordenen Streaming auseinandersetzen. Wie kommt dieses digitale Listening- und Promo-Format in der Szene an? Das Thema stand im Mittelpunkt der diesjährigen Schaffhauser Jazzgespräche. Erste Antworten wurden geliefert, viel mehr Fragen stehen noch offen. Von Pirmin Bossart

Florian Weiss’ Woodoism gewinnt ZKB-Jazzpreis 2018

Wild, wuchernd, wagemutig: Die Töne des jungen Zürcher Jazztrompeters Silvan Schmid an diesem Montagabend Ende April sind nicht eben das, was man konformen Cüpli-Jazz nennen möchte. Vor seinem Konzert hatte Schmid sich im Gespräch gewundert, wie sein Auftritt im Rahmen des Jazzwettbewerbs der Zürcher Kantonalbank überhaupt möglich sei. ”Unsere Musik ist ja wohl nicht sehr straight.” Doch dass auch wagemutige, ja schroffe Töne ihren Platz haben beim ZKB-Jazzpreis, genau dies ist es, was den Preis aus Sicht einer kreativen Schweizer Jazz- und Improszene so wertvoll macht.

PREVIEWS

Langnau Jazz Nights, 24. – 28.7.2018 – Nur Jazz? – Na klar!

Die Langnau Jazz Nights spielen seit vielen Jahren in der Champions League der Schweizer Jazzfestival-Szene. Nicht nur, weil jedes Jahr weit über zwei Dutzend New Yorker Cracks im Emmental zu Gast sind, sondern auch, weil in Langnau ganz unspektakulär der Jazz ganz allein auf der intimen Bühne der Kupferschmiede steht.
>> www.jazz-nights.ch

”Jazz am See” in Greifensee (ZH) 17. /18.8.2018

Für das diesjährige Festival ist es dem Jazzclub Greifensee erneut gelungen, international arrivierte Formationen für die zwei Konzerttage am idyllischen Seeufer zu verpflichten. Mit Dominic Schoemaker und Lilly Martin ist aber auch die Schweizer Szene gut vertreten.
>> www.jazz-am-see.ch

Davos Klosters Sounds Good, 16. – 21.7.2018

Der Name ist Programm, denn in der Region Davos/Klosters werden zwischen dem 16. und 21. Juli nicht weniger als 91 Konzerte von 16 unterschiedlichen Formationen bestritten.
>> www.davos-klosters-sounds-good.ch

Vallemaggia Magic Blues Festival, 6.7. – 3.8.2018

Zehn magische Musiknächte verspricht die diesjährige Ausgabe des Vallemaggia Magic Blues Festivals. Das ausgewogene Programm bietet eine breite Auswahl an Blues, Roots und Rock aus aller Welt. Albert Lee, Larry Garner, Michael van Merwyk, die Travellin’ Brothers, der Blues Caravan, Joanne Shaw Taylor, Sari Schorr und Leo Leoni sind die klingendsten Namen.
>> www.magicblues.ch

Météo Mulhouse Music Festival 2018, 21. – 25.8.2018

Mit vier Themenkomplexen reiht sich das Météo Mulhouse Music Festival, wie sich das Jazz Festival in der elsässischen Nachbarschaft seit Langem nennt, in den Reigen seiner Vorgänger ein. Die 35. Ausgabe ist ebenso bestrebt, die freien Formen aktuellen Jazzschaffens zu ergründen, wie deren Bezüge zu anderen Künsten offenzulegen. Gängigen Mainstream zu produzieren, hat es in Mulhouse nie gegeben, auch das so beliebte Name Dropping findet nicht statt.
>> www.festival-meteo.fr

BeJazz-Sommer in Bern, 31.7. – 3.8.2018

Der BeJazzSommer ist Teil des Berner Kultursommers und dank dem gemeinsamen Engagement von Stadt und Burgergemein-de Bern sind die Konzerte kostenlos! 2018 findet er vom 31. Juli bis zum 3. August statt – wegen der Rathaus-Sanierung ausnahmsweise im Hof des Generationenhauses direkt am Bahnhof Bern.
>> www.bejazz.ch

30. Jazztage Lenk, 13.7. – 22.7.2018

Mitte Juli wird Lenk traditionsgemäss zur Hochburg des Jazz, Swing, Dixie und Blues. Mit Streetbands, Platzkonzerten und Galas werden an der Lenk diese Musikstile zelebriert. Seit 1989 beleben die Jazz Tage Lenk den Ferienort am Fusse des Wildstrubels. Das Festival ist heute aus Lenk nicht mehr wegzudenken und begeistert jeweils zehn Tage das Publikum. Zum 30. Jubiläum haben sich die Veranstalter einiges einfallen lassen.
>> www.jazztagelenk.ch

Montreux Jazz Festival, 29.6. – 14.7.2018 – Etwas für jede Generation

Das diesjährige Montreux Jazz Festival bietet etwas für alle, vom Hardcore-Jazzer über den Freund des gefälligen Rock bis hin zum schrägen, eckigen Pop.
>> www.mjf.ch

Stimmen Festival Lörrach, 8.7. – 5.8.2018

Zum 25. Mal wird das Dreiländereck um die Stadt Lörrach Austragungsort des Stimmen Festivals. Dessen unverwechselbaren Charakter macht nicht nur die Wahl der aus-sergewöhnlichen Spielorte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz aus. Auch das Programm hat den Anspruch, einzigartig und fernab des Mainstreams zu sein. Und es hat einen deutlich jazzigeren Anstrich bekommen.
>> www.stimmen.com

30. Jazztage Lichtensteig, 10. – 12.8.2018

Die Jazztage Lichtensteig werden stolze dreissig Jahre alt. Grund genug, das Städtchen in eine grosse Partymeile zu verwandeln. Insgesamt spielen 26 Bands auf sechs Bühnen und beweisen, wie vielfältig ein Musikfestival sein kann.
>> www.jazztage-lichtensteig.ch

Em Bebbi sy Jazz, Freitag, 17.8.2018, Grossbasel

Einmal im Jahr braucht der Basler Bebbi seine geballte Ladung Jazz. Das zeigt die jährlich wachsende Besucherzahl des Grossbasler Jazzevents ”Em Bebbi sy Jazz”, das alle Jahre wieder am letzten Basler Ferienfreitag stattfindet.
>> www.em-bebbi-sy-jazz.ch

Blue Balls Festival Luzern, 20. – 28.7.2018

Weltstars, handverlesene Talente und Entdeckungen aller Stilrichtungen machen auch dieses Jahr wieder den Reiz des Blue Balls Festivals aus. Hinzu kommt die einzigartige Ambiance im Festgelände rund um das Luzerner Seebecken.
>> www.blueballs.ch

Auvernier Jazz, 23. – 26.8.2018

Am diesjährigen Auvernier Jazz dreht sich viel um Bill Holden. Aber nicht alles. Auf der Suche nach einem roten Faden für das zehnte Jubiläum des Festivals wurden die Organisatoren quasi vor ihrer eigenen Haustüre fündig. Bill Holden, ursprünglich aus Tennessee, lebt seit einigen Jahren in den lieblichen Gestaden des Neuenburgersees und beglückt die Region mit seinem ganz eigenen, spannenden, manchmal skurrilen Sinn für musikalische Kultur.

Bezau Beatz, Bezau (A), 9. – 11.8.2018

Für einmal liest sich das Programm eines Festivals nicht wie ein Who is who des aktuellen Mainstreams, sondern dient als Inspirationsquelle für alle jene, die nicht müde werden, Neues zu entdecken.
>> www.bezaubeatz.at

Neue Musik in Rümlingen, 15. – 18.8.2018

Das Festival im basellandschaftlichen Rümlingen trieb es schon immer leidenschaftlich in die Jurahügel hinauf. So auch heuer: Zum Titel "In Szene" stehen sieben Landschaftsopern an, die man sich auf einem dreistündigen Rundgang erwandern und erschauen kann.
>> www.neue-musik-ruemlingen.ch

Jazz im Südtirol, in den Dolomiten und im Veltlin

Das Südtirol Jazz Festival, das am 29.6. begann, klingt nach zehn dichten Konzerttagen am Sonntag, 8.7. mit sechs Konzerten aus, darunter der traditionelle Auftritt auf der über 2000 Meter hohen Saslonch, bei der Comici Hütte von Wolkenstein (14 Uhr), open air und mit dem Oktett Dolobeats unter der Leitung von Pauli Lyytinen.
>> www.suedtiroljazzfestival.com
>> www.meranojazz.it
>> www.isuonidelledolomiti.it
>> www.ambriajazz.com

Musikfestival Bern, 5. – 9.9.2018

"Unzeitig" steht als Motto über dem diesjährigen Musikfestival Bern, und unzeitig scheint auch der geladene "Composer in Residence", denn er ist schon fast ein halbes Jahrhundert tot.
>> www.musikfestivalbern.ch

Ystad Festival 2018, 1. – 5.8.2018 – Jazz an der südschwedischen Riviera

Statt Wallander-Krimi-Szenerie gibt es Jazz an allen Ecken und Enden in Ystad an der südschwedischen Riviera. Das Jazzfestival in der mittelalterlichen Kleinstadt findet vom 1.–5. August bereits zum neunten Mal statt, mit knapp 50 Konzerten, die der Pianist und künstlerische Leiter Jan Lundgren zusammengestellt hat.
>> www.ystadjazz.se

2. Dreyland Blues & Roots-Festival, 24. – 26.8.2018 in Schopfheim, Wehr und Bad Säckingen (D)

Der Blues macht nicht an der Grenze halt! Das Ende August stattfindende 2. Dreyland Blues & Roots-Festival mit den Spielorten Schopfheim, Wehr und Bad Säckingen gleich an der Rheingrenze, ist bestens auch von der Schweiz aus zu erreichen und steht unter dem Motto "Aus Afrika ins Delta".
>> www.exbluesive.de

40. Estival Jazz, Mendrisio 6. / 7.7., Lugano 12. – 14.7.2018

Grosse Namen und interessante Projekte locken in den sonnigen Süden. Fünf Nächte mit packender Musik verspricht das in Mendrisio und Lugano beheimatete Estival Jazz – ein Open Air zum Nulltarif.
>> www.estivaljazz.ch

Jazz festival Willisau, 29.8. – 2.9.2018

Festivalleiter Arno Troxler hat auch dieses Jahr ein grosses Ohr für einheimische Formationen und setzt dazu eine interessante Palette von internationalen Musikern und Bands.
>> www.jazzfestivalwillisau.ch

Blues To Bop Lugano, 30.8. – 2.9.2018

Unter einem traurigen Stern steht das Blues To Bop Festival Lugano in diesem Jahr. Letzten Herbst verstarb der Gründer und Leiter Norman Hewitt, welcher über Jahrzehnte den Event gestaltet hat. Grosse Teile des diesjährigen Programms fussen aber noch auf seiner Planung und bilden somit einen feinen musikalischen Nachruf auf einen engagierten Förderer von Blues, Soul und Gospel in unserem Lande.

27. Jazz Night Zug, 23. + 24.8.2018

Hinter dem Programm 2018 verbergen sich einige Geschichten. Zum Beispiel die Geschichte des AFRICANA, dem in den 60er-Jahren angesagten Jazzcafé in Zürich. Hans Kennel und Bruno Spoerri bieten zusammen mit jungen Spitzenmusikern unter dem Namen ”Africana18+” einen musikalischen Rückblick auf diese Zeit und diesen legendären Ort, wo sich Stars wie Dollar Brand, die Bluenotes, Irene Schweizer und viele andere grossartige Jazzmusiker die Türklinke reichten.
>> www.jazznight.ch

10. Sierre Blues Festival, 5. – 7.7.2018

Offensichtlich scheint Billy F. Gibbons Gefallen am Walliser Wein gefunden zu haben. Oder sind es eher die Berge? Tatsache ist, dass Billy nach dem letztjährigen Gastspiel mit seinen ZZ Top heuer mit der Supersonic Blues Machine nach Sierre zurückkehrt. Doch der Kultgitarrist ist nicht der einzige Star bei der 10. Ausgabe des Festivals.

Time in Jazz Sardinien, 8.8. – 16.8.2018 – Tradition und DJ-Sounds

Das von Paolo Fresu vor 30 Jahren gegründete Festival Time in Jazz auf Sardinien geht in die 31. Ausgabe mit insgesamt 31 Konzerten vom 8. bis zum 16. August.

Lucerne Festival, 17.8. –16.9.2018

Was soll man auch aus diesem reichhaltigen Programm hervorheben, das da über einen Monat unter dem Motto "Kindheit" vorgestellt wird? Die Jungstars und Wunderkinder, die Kinder- und Vermittlungsprogramme, die komponierten Kindheitserinnerungen und Paradiesvorstellungen?
>> www.lucernefestival.ch

SPECIAL

Festival da Jazz St. Moritz, 5.7. – 5.8.2018

PORTRAITS

Christian Jott Jenny – Sänger, Schauspieler, Amtsvorsteher, Festivalorganisator und Humorist

Spontane Antworten sagen oft mehr aus als klug gestellte Fragen. Deshalb haben wir Christian Jott Jenny, Amtsvorsteher, Festivaldirektor und Persona in allen Gassen folgende Stichworte zur Beantwortung gemailt. Ein Spiegel der Seele! Von Peewee Windmüller

Marcus Miller – Mit «Laid Black» von Afrika in den Grosstadtdschungel

Marcus Miller darf zu den Hauptattraktionen eines jeden Festivals gezählt werden. Sein Nimbus als Kultbassist hat zwar mit seiner Zusammenarbeit mit Miles Davis in den 1980er-Jahren zu tun, aber neben seinem Talent als Allrounder auch mit seiner ureigenen Art, den Bass zu spielen.Von Ruedi Ankli

Dave Grusin – Bernsteins «West Side Story» revisited

Auch wer mit der Schwemme des Angebots der sich immer wiederholenden Musicals nur wenig anfangen kann, kommt um Leonard Bernsteins «West Side Story» so wenig herum wie ein Theater-Fan um «Romeo und Julia». Von Ruedi Ankli

Nik West – «She's playin' that bass just like a boy»

Sie ist jung, spielt Bass und singt. Nik West, diese zierliche Person, die irgendwo im amerikanischen Süd-Westen aufwuchs, verkörpert den Funk in einer Rohheit und Aggressivität, wie er schon lange nicht mehr zu hören war. Seit einigen Jahren sorgt sie in LA für Furore und gerade ist sie dabei, die grossen internationalen Bühnen zu erobern. Von Christof Thurnherr

Eugen Cantieni – Die Räthische Bahn – Train With a View

Die Rhätische Bahn als Partner des Festival da Jazz bietet mit einer Fahrt von Chur nach St. Moritz den perfekten Einstieg in einen Besuch des Festivals, sei es im Dracula-Club oder an einer der anderen Locations. JAZZ’N’MORE hat sich mit Eugen Cantieni, Leiter Produkt & Service der RhB, über die diesjährigen Aktivitäten unterhalten. Von Peewee Windmüller

Markus Hauser – Apérokonzerte und lange Musiktradition

60 Jahre jung, dynamisch und erfolgreich. Markus Hauser, Hotelier und Musikliebhaber veranstaltet nicht nur Apérokonzerte während des Festival da Jazz, er setzt auch in der Wintersaison jeden Freitag auf Jazz. Von Peewee Windmüller

Nigel Kennedy – Kultfigur mit Punkfrisur

Nigel Kennedy, Grenzgänger und Teufelsgeiger, ist in unterschiedlichen musikalischen Welten daheim und ein Segen für den modernen klassischen Konzertbetrieb. Unorthodox mischt er seine Programme auf und macht weder vor Rock noch Jazz halt. Von Steff Rohrbach

China Moses – China live in St. Moritz

Die starke Rhythm’n’Blues- und Jazz-Sängerin China Moses kommt nach 2014 zum zweiten Mal nach St. Moritz. Im Gepäck: «Nightintales» – ihre Storys der Nacht. Von Steff Rohrbach

Grégoire Maret &Edmar Castañeda – Ein idyllisches Duo

Wer liebt sie nicht, die stillen Momente in den Arvenwäldchen des Engadins. Man stelle sich dazu den Soundtrack einer Harfe und einer Mundharmonica vor, und die Idylle ist perfekt. Zwar nicht Open Air, aber dafür im aus Holz gebauten Dracula Club spielen mit Grégoire Maret und Edmar Castañeda zwei perfekte Idylliker auf. Von Ruedi Ankli

Frauenpower, Bass-Virtuosen und Bernstein am Festival da Jazz

Das Eröffnungskonzert des 11. Festival da Jazz in St. Moritz am 5. Juli ist ausverkauft, aber zwischen der Kennedy Administration und dem Abschluss mit dem jazz-affinen Kabarettisten Helge Schneider sind insgesamt 65 Konzerte angesagt, darunter zahlreiche Gratiskonzerte. Von Ruedi Ankli

>> www.festivaldajazz.ch

COVERSTORY

Fredy Studer – Freigeist und Masterdrummer

Im Juni ist Fredy Studer 70 geworden, in Willisau wird er solo auf der Hauptbühne stehen, und jetzt erscheinen seine ersten beiden Solo-Langspielplatten in einer schönen Box mit Buch. Wie Pierre Favre, Charlie Antolini und Daniel Humair zählt Fredy Studer, rund ein Jahrzehnt jünger als sie, zu den bedeutendsten europäischen Drummern. Er steht querbeet durch Genres und Szenen für ein eigenes, authentisches Schlagzeugspiel und überschreitet stilistische Grenzen so selbstverständlich wie überzeugend. Von Steff Rohrbach

Drums on Fire: Fredy Studers Gratwanderung zwischen Power und Raffinesse

Fredy Studer hat seine Karriere nicht am Reissbrett entworfen. Und die zahlreichen Stationen seiner Laufbahn, seine einzelnen Projekte auch nicht. Wobei er nicht gern von Projekten spricht, die haben für ihn etwas von einem One-Night-Stand. Von Peter Rüedi

A Rock-’n’-Roll-Mentor?!

Vor gut zehn Jahren landete in meinem MySpace-Postfach eine Nachricht von Fredy Studer. Natürlich kannte ich Fredy. Zum Beispiel aus Frasis Bar 57, wo ich, damals Musikstudentin, Ende der 1990er-Jahre hinter der Theke stand und ihm nach seinen Konzerten kühles Bier reichen durfte. Diese Konzerte waren immer pure, gebündelte Energie und standen für mich diametral zur verkopften Musikkultur an der Hochschule. Zugegeben, ich schaute schon ein bisschen zu ihm auf, auch weil er für mich den Vollblutmusiker der freien Szene verkörperte. Von Joana Aderi, Musikerin und Mitglied von Phall Fatale

PORTRAIT

Old And New Redman

Mit seinem aktuellen Album ”Still Dreaming” erinnert Joshua Redman musikalisch an das Quartett ”Old and New Dreams”, in dem sein Vater Dewey Redman mit ehemaligen -Weggefährten von Ornette Coleman spielte. Aber das Album hält auch – indirekt und neu beflügelt – den Geist von Ornette Coleman wach. Bei den Langnau Jazz Nights ist Joshua Redman mit dem Billy Hart Quartet zu hören. Von Pirmin Bossart

NEW PROJECTS

Stewy von Wattenwyl – Zeitlose Faszination

Stewy von Wattenwyl legt eine neue Auswahl von Songs aus George Gershwins 1935 uraufgeführter ”Folk-Oper” ”Porgy and Bess” vor. Von Georg Modestin

Beck/Landolf/Rossy – Farbe bekennen

”Chromophilia” ist der Begriff, der die Liebe zur Farbe und die Färbbarkeit umschreibt. Besser hätte das Trio um den Pianisten Michael Beck, den Saxophonisten Domenic Landolf und den Vibraphonisten Jorge Rossy seine zweite CD nicht betiteln können. Die unterschiedlichsten Klangfarben stehen bei dem bass- und schlagzeuglosen Trio im Vordergrund. In Verbindung zu den Gemälden, die der italienische Maler und Komponist Mirco Marchelli speziell zur Musik beisteuerte, ist das Album eine runde Sache. Von Angela Ballhorn

Dave Gisler – Ein Gitarrist tritt aus dem Schatten heraus

Der Name Dave Gisler ist den Jazzkundigen bereits ein Begriff: Nach diversen Sideman-Funktionen hat nun der Zürcher Gitarrist mit seiner eigenen Band Dave Gisler Trio das Debutalbum ”Rabbits On The Run” veröffentlicht. Von Pirmin Bossart

Trillmann – In New York getroffen

Zwar nahm die Band Anfang 2015 ihren Anfang in New York, doch ohne Basel wäre alles nicht möglich gewesen. An der dortigen Hochschule studierte Fabian Willmann bei Saxophon-Professor Domenic Landolf, machte den Master, nachdem er den Bachelor 2014 abgelegt hatte. Von Reiner Kobe

Veronika‘s Ndiigo – Folkige Songs mit jazzigem Flügelschlag

Veronika Stalder ist eine vielseitige Kün-st-lerin, die mit ihrer Musik das Herz berührt: Das aktuelle Album der Sängerin und -Multiinstrumentalistin ist eine innige Mischung aus Worldmusic, Folk und Jazz, zu der auch Polyrhythmik und Improvisation gehören. Von Pirmin Bossart

District Five – Zwischenmenschliches in der modernen Urbanität

Die Musik von District Five – der Bandname ist eine etwas mystifizierende Übersetzung der Zürcher Quartierbezeichnung ”Kreis 5” – gleicht einer Fahrt durch die Soundscapes einer urbanen Moderne. Rasant lösen sich die Schauplätze ab, aus historischen Industriebauten wachsen moderne Wolkenkratzer, die Hektik einer monetär geprägten Bürogeschäftigkeit und die kontemplative Trägheit der Bohème leben Tür an Tür. Von Christof Thurnherr

PORTRAIT

Vom Meisterschüler zum Meistermusiker

Der Pianist Harvey Diamond zählt zu den letzten noch lebenden Musikern, die beim Jazzguru Lennie Tristano in den Unterricht gegangen sind. Im Juni weilte Diamond ein paar Tage in der Schweiz. Dabei kam es zum Wiedersehen mit zwei früheren Weggefährten – Jorge Rossy und Tox Drohar –, die er seit über einem Vierteljahrhundert nicht mehr gesehen hatte. Von Tom Gsteiger

PORTRAIT

Nik Bärtsch’s Ronin – Im Spiegelsaal der Module

Mit dem mittlerweile sechsten ECM-Album ”Awase” hat Nik Bärtsch mit seiner Band Ronin ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der Zürcher Pianist hat das ”Schweizerische Voodoo-Uhrwerk” als Quartett neu justiert und so das ”rollende Urtier” auf neue Abenteuer vorbereitet. Von Rudolf Amstutz

PORTRAIT

Tobias Meier – Textur, Struktur, Format

Die drei aktuellen Veröffentlichungen werfen ganz unterschiedliche Schlaglichter auf das Schaffen des Zürcher Saxophonisten. Doch so verschieden sie klingen, so klar spricht aus ihnen die Idee, die Tobias Meier mit seiner freien Kunst verfolgt: die Körperlichkeit des Klangs. Von Christof Thurnherr

PORTRAIT

Sascha Schönhaus und seine zwei Bands: Longtime Express

Vor über einem Vierteljahrhundert entstand der Althaus Schönhaus Express, den es – inzwischen ohne Heiner Althaus – bis heute gibt. 1993 gründeten der Saxophonist Sascha Schönhaus (*1963) und sein jüngerer Bruder, der Bassist David Schönhaus, auch die Klezmer-Band Bait Jaffe. Die Recherche brachte veritable Überraschungen ans Licht. Von Steff Rohrbach

JUBILÄUM

10 Jahre Mullbau – Impro-Jazz in Luzern

Mit dem ”Mullbrau”-Festival Luzern spannen die Veranstalter des Mullbaus und der Kulturbrauerei zusammen und feiern, dass sie schon zehn respektive fünf Jahre die Szene bereichern. Die beiden Orte gehören zu den Grundpfeilern der freien Szene in Luzern. Beide Initiativen sind von Musikern initiiert worden. Von Pirmin Bossart

NEUE MUSIK

Julius Eastman – Politically uncorrect

Er ist schon lange tot, und lange war er völlig vergessen. Nun wird der US-amerikanische Komponist, Vokalist, Pianist und Performer Julius Eastman wiederentdeckt, gerade bei uns in der Schweiz. Von Thomas Meyer

Fritz Hauser – Der Trommelmann

Der Basler Perkussionist Fritz Hauser ist ”Composer in residence” beim Lucerne Festival 2018. Das ist die Gelegenheit, den Blick auf die einzigartige Kunst und Karriere dieses Klang-Architekten zu vertiefen. Von Ruedi Ankli

BLUES'N'ROOTS
PORTRAIT

Markey Blue – From Vegas to Nashville

Das Leben ist voller Zufälle. Aus einem Stoss zugesandter CDs aus den USA erregte vor etwa zwei Jahren das Album ”The Blues Are Knockin’” von Markey Blue unser Aufsehen: Guter, blueslastiger Roots Rock mit überdurchschnittlichem Songwriting, starker Stimme und packender Gitarre. Ein klarer Fall für eine positive Review in JAZZ’N’MORE. Von Marco Piazzalonga

INTERVIEW

Tommy Emmanuel – Von einem anderen Gitarrenstern

Eric Clapton hat ihn als ”the greatest guitarist I have ever seen” betitelt, Chet Atkins hat ihm den raren Titel ”CGP Certified Guitar Player” verliehen: Der Fingerstyle-Gitarrist Tommy Emmanuel zaubert aus seiner akustischen Sixstring komplexe Klänge wie von einem anderen Gitarrenstern. JAZZ‘N’MORE empfing er zum exklusiven Interview, Soundcheck, Konzert und Fotoshooting in der Mühle Hunziken. Von Schwe Schweizer

TROUVAILLES

Begegnungen auf vertraut unvertrautem Terrain

Tondokumente zeugen davon, wie sich Duke Ellington auf Musiker einliess, die nicht zu seinem gewohnten Umfeld gehörten. Von Georg Modestin

UNSUNG HEROES

Wilbur Ware

Unter den Kontrabassisten des modernen Jazz nimmt der Autodidakt Wilbur Ware (1923–1979) eine Sonderstellung ein: In seinem Spiel halten sich altmodische Qualitäten und avantgardistische Ideen die Waage. Besonders gut zur Geltung kommt Wares Nonkonformismus auf Aufnahmen von Thelonious Monk und Sonny Rollins. Von Tom Gsteiger

FAREWELLS

– Misha Alperin, 1956 – 2018
– Jabo Starks, 1938 – 2018
– Eddy Clearwater, 1935–2018
– Charles Neville, 1938 – 2018
– Reggie Lucas, 1953 – 2018
– Jon Hiseman, 1944 – 2018
– Matt ”Guitar” Murphy, 1929 – 2018
– Ali Haurand, 1943 – 2018