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JAZZ’N’MORE 6/2017 Nov./Dez.
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JAZZ’N’MORE
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JAZZ'N'MORE – SWISS BLUES AWARD WINNER 2011

Unterstützt durch die Fachstelle Kultur des Kanton Zürich und der Stadt Zürich Kultur

JAZZ’N’MORE
SPECIAL

Die Erbschaft des Bebop
Thelonious Monk – Dizzy Gillespie

Editorial: Die Meister des Urknalls
Von Christian Rentsch

Dizzy Gillespie: Revolutionär, Virtuose, Kobold

Die Weltgeschichte wäre vermutlich nicht anders verlaufen. Die Geschichte des Jazz mit Sicherheit aber schon. Dizzy Gillespie, am 21. Oktober 1927 in Cheraw, South Carolina geboren, gehört mit Charlie Parker, Thelonious Monk und einigen wenigen anderen zu den Pionieren des Bebop. In jedem Ton, den Jazzmusiker seither spielen, steckt ein kleines Quäntchen Dizzy Gillespie. Von Hans-Jürgen Schaal

Der österreichische Trompeter Thomas Gansch über Dizzy Gillespie
«Er hat für uns alle Türen geöffnet»

An Meister Gillespie erinnern nicht nur sein extravagantes Outfit und seine witzigen Ansagen, sondern auch seine umwerfende Virtuosität. Im Gespräch mit Christian Rentsch erzählt Thomas Gansch, was er Dizzy Gillespie auch sonst zu verdanken hat.

Dizzy und Monk waren die grossen Visionäre des modernen Jazz. Die Erfindung des Tritonus

Was verbindet und trennt Dizzy Gillespie und Thelonious Monk? Wir fragten den amerikanischen Trompeter Dave Douglas, einen der weltweit wichtigsten Musiker der aktuellen amerikanischen Jazzszene, der sich intensiv mit beiden Bebop-«Pionieren» auseinandergesetzt hat. Seine Analyse ist, zumindest für musikalische Laien, zwar nicht immer ganz einfach zu lesen. Aber was ist im modernen Jazz schon ganz einfach? Von Dave Douglas

Monk – der Bebop-Pionier, der keiner war

Monks Biographie lässt sich leicht in jedem Jazzlexikon oder bei Wikipedia nachlesen. Bei Weitem schwieriger ist es, seine Bedeutung für die Jazzgeschichte nachzuzeichnen. Denn Monk gehört, ganz entgegen der gängigen Geschichtsschreibung, nicht zu den «Pionieren des Bebop», sondern war ein lange verkannter Vorläufer des Free Jazz, den er selber aber überhaupt nicht mochte. Der rudimentäre Versuch einer Annäherung. Von Christian Rentsch

Das Genie des Da und Dazwischens

Chris Wiesendanger über Monks Interpretation des Jazz-Standards «Between The Devil And The Deep Blue Sea»

Es ist kein Zufall, dass der Pianist Chris Wiesen-danger als Lieblingsstück von Monk eben gerade keine Monk-Komposition ausgewählt hat, sondern den Jazzstandard «Between the Devil and the Deep Blue Sea». Über diesen Umweg, so schreibt er in seiner Begründung, könne man die Eigenkompositionen von Monk auf eine ganz andere Art erfahren.

Christoph Grab über «Brillant Corners»

Irène Schweizer über «Trinkle Tinkle»

FLASHES

– Jazzaar sucht junge Musikerinnen und Musiker

– Kulturpreis Bayern für Michael Wollny

– Dominik Mahnig gewinnt Kölner Jazzpreis

– Vovox produziert das längste Gitarrenkabel der Welt

– 8. Swiss Blues Challenge beginnt jetzt

– ”Victoire du Jazz”–Award 2017 an Emile Parisien

– Neuer Kurs ”Jazz in der Schweiz” an der Volkshochschule Zürich

– Rosenberg Trio, Django – La bande originale du film

– Karin Krog, 6-CD-Box, 1967–2017

– Gianmaria Testa: ”L’intégrale”, 1995–2013

– Musikpunkt AG kauft Musik Hug

– Hout Records, Plattform für Neues und Experimentelles. CD: Monoglot, Wrong Turns And Dead Ends

– Albert-Mangelsdorff-Preis 2017 geht an die Saxophonistin Angelika Niescier

– Ozella Music – Das Helge Lien Trio als Wood’n Vinyl

– Live at Onkel Pö's Carnegie Hall

REVIEWS

Jazz Festival Freiburg, 16.–24.9.2017

Der Andrang war gross beim diesjährigen Jazz Festival Freiburg, das Mitte September über verschiedene Bühnen der Schwarzwaldstadt ging. Nach dem einleitenden Mini-Gipfel mit lokalen Bands in verschiedenen Beizen konnte sich das Publikum auf ein abwechslungsreiches Programm einstellen, das mit gleich drei Premieren aufzuwarten imstande war.

Ün di da Jazz Chastè da Tarasp, 16.9.2017

Ein Tag mit Schweizer Jazz im Unterengadiner Schloss Tarasp. Die erste kulturelle Veranstaltung am 16. September in den Gemäuern des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Schlosses Tarasp war dem Jazz vorbehalten.

Badenfahrt, 18.–27.8.2017

Dass gute Musik nicht nur im Club- oder Konzert-Setting genossen werden kann, bewies die Badenfahrt. Auf mehreren Bühnen präsentierte sich die Crème de la Crème der Schweizer Musikszene den unzähligen Festgängern. An den Wochenenden gab es, nicht zuletzt des herrlichen Wetters wegen, an den Spielorten kaum mehr ein Durchkommen.

Jazz Festival Willisau, 30.8.–3.9.2017 – Wie es weitergeht

Ohne Anbiederung an einen neuen vermeintlichen Publikumsgeschmack hat Arno Troxler ein höchst anspruchsvolles Festival programmiert. Und war damit erst noch sehr erfolgreich.

BeJazz Club: Gelungener Auftakt zur Herbst- und Winter-Jubiläumssaison

Das sechzehnköpfige ”International Female Musicians Collective IFMC", unter der Leitung der Aargauer Komponistin und Saxophonistin Sarah Chaksad, eröffnete am 13. Oktober 2017 die Herbst- und Wintersaison des Berner BeJazz Clubs mit einem berauschenden und musikalisch vielfältigen Big-Band-Spektakel.

Rassegna des Club Tenco in Sanremo, 19.–21.10.2017 – Vinicio Capossela und das Meer

Es waren drei ansprechende Abende zum Thema Meer und Länder am Meer an der Rassegna des Club Tenco in der 41. Ausgabe 2017. Die Musiker wurden themenbezogen eingeladen.

24. Fricktaler Blues Festival, Fricks Monti, 18.–20.10.2017

Ohne die anderen vier Acts im Geringsten abwerten zu wollen: Als faszinierender Höhepunkt des diesjährigen Fricktaler Blues Festivals begeisterte ganz klar der inspirierte Auftritt der 74-jährigen Gitarren-Legende Albert Lee und seiner Band.

2. Blues Night Thun, Konzepthalle 6, 21.10.2017

Rundum zufriedene Gesichter an der zweiten Ausgabe der Thuner Bluesnacht. Musiker, Publikum und Veranstalter waren sich einig, einen stimmungsvollen und musikalisch überzeugenden Abend erlebt zu haben.

Match&Fuse Festival, Zürich, 28.–30.9.2017

Match&Fuse sprengt stilistische Grenzen und lässt Landesgrenzen verschwinden. Das in London entstandene Kollektiv vereint mittlerweile Musiker und Veranstalter aus rund zehn Nationen und bringt zusammen, was nicht auf den ersten Blick zusammengehört.

PREVIEWS

– unerhört!-Festival Zürich, 24.11.–3.12.2017
– Zehn Tage lang unerhört!
>> unerhört!

– Micro Jazzfestival Bern 27.–29.12.2017
>> Micro Jazzfestival

– 23. Bluesfestival Luzern 11.–19.11.2017
>> Bluesfestival Luzern

– Jazzdor 2017, 10.11.–24.11.2017
>> Jazzdor

– Focus Contemporary Zürich, 7.–12.11.2017
>> Focus Contemporary Zürich

– 15. Minifestival, Bernau, 9.–11.11.2017
>> Minifestival

– Groove Now: Herrliche Aussichten für den Herbst
>> Groove Now

– 53. CD und Schallplattenbörse in Bern am 16.12.2017
>> CD und Schallplattenbörse Bern

– Piano-Festival Lucerne, Luzern, 18.–26.11.2017
>> Piano-Festival Lucerne

COVER STORY

Ingrid Laubrock – Die mit der Freiheit spielt

Kaum einer europäischen Jazzmusikerin ist es bisher gelungen, dauerhaft in den USA Fuss zu fassen. Die deutsche Saxophonistin Ingrid Laubrock aber lebt seit neun Jahren in Brooklyn und gehört mittlerweile zu den wichtigsten Musikerinnen der amerikanischen Avantgarde-Szene. Am unerhört!-Festival ist sie in unterschiedlichen Besetzungen drei Mal zu hören. Von Christian Rentsch

PORTRAIT

Ambrose Akinmusire – Mit Hand, Fuss, Herz und Verstand

Seine Musik ist topaktuell und verbindet stilistische Welten, er kann technisch alles, ohne damit zu blenden: Ambrose Akinmusire wirkt im Umgang bescheiden, musikalisch zieht er seine eigene Spur mit feinem Gespür fürs Wesentliche und hellwachem Intellekt. Von Steff Rohrbach

PORTRAIT

Flo Stoffner – Mein Freund der Baum

Aufnahmen aus zwei Live-Konzerten in Zürich und Lissabon sind das Material eines Albums, das mit dem lieblichen Titel ”Mein Freund der Baum” die Ohren mit einem wunderlichen Geäst aus Klängen und Erschütterungen erfreut: Dahinter stecken die drei Musiker Flo Stoffner (Gitarre), Rudi Mahall (Bassklarinette) und Paul Lovens (Schlagzeug). Von Pirmin Bossart

INTERVIEW

Donny McCaslin – Bebop-Roots und Sonic Landscapes

So neu war die CD ”Beyond Now” (Motema) von Tenorsaxophonist Donny McCaslin, dass er nicht einmal Exemplare zum Verkauf mitbringen konnte. Bei den diesjährigen Langnau Jazz Nights trat McCaslin mit seinen Partnern der letzten Jahre auf – mit Jason Lindner (keys), Tim Lefebvre (el-b) und Mark Guiliana (dr). Weil das Quartett im Frühling 2015 auch massgeblich an der Produktion von David Bowies letzter ungewöhnlicher CD ”Blackstar” beteiligt war, erwartete man den einzigen Schweizer Auftritt mit besonderer Spannung. Tatsächlich klang die Band noch elektronischer als die CD ”Beyond Now” bereits erwarten liess. Vor dem Konzert sprach Jürg Solothurnmann mit McCaslin über die neue Entwicklung, über seine Roots und Interessen.

LABEL STORY

Nobusiness Records – Die Freiheit blüht im Osten

Während sich viele Labels für ernsthafte Musik aus Westeuropa und den USA über sinkende Verkaufszahlen beklagen, erlebt Nobusiness Records aus Litauen einen rasanten Aufstieg. Erst 2010 gegründet, umfasst der Katalog des Labels aus Vilnius heute bereits mehr als 200 Veröffentlichungen. Woher kommt dieser Erfolg mit improvisierter Musik, für die es bekanntlich keinen nennenswerten Markt gibt? Von Christof Thurnherr

PORTRAIT

International Female Musicians Collective IFMC – Berge versetzen

Da behaupte einer, der Jazz sei nicht politisch. Ein 16-köpfiges Ladies-Orchestra macht sich auf, nicht mit Worten, sondern mit Taten und mitreissendem Jazz, das tradierte Frauenbild nachhaltig zu übermalen. Schnee von gestern? Feuer von heute. Von Steff Rohrbach

PORTRAIT

Gebhard Ullmann

Gebhard Ullmann zählt zu den umtriebigsten und engagiertesten Musikern der deutschen Jazz-Szene. Immer wieder stellt er Projekte auf die Beine, die zwar in Insiderkreisen gelobt, von der breiten Masse aber kaum wahrgenommen werden. Anfang November wird der Saxophonist, Klarinettist und Komponist 60. Von Reiner Kobe

JUBILÄUM

50 Jahre SWR New Jazz Meeting Baden-Baden

Eins der beständigsten und langlebigsten Jazz-Festivals findet alljährlich, nahezu verborgen, in Baden-Baden statt. In den Studios des dortigen Südwestrundfunks (SWR) findet alljährlich das SWR New Jazz Meetings statt, das Abschlusskonzert dann öffentlich in drei Städten. Zum 50. Jubiläum ein Rückblick. Von Reiner Kobe

PORTRAIT

Matt Bianco – Pop mit langer Halbwertzeit

Mit ”Gravity” melden sich Matt Bianco zurück und graben stilistisch noch tiefer in der Vergangenheit, als sie das bisher je getan haben. Gerade in der heutigen Zeit werde es immer schwieriger, anspruchsvolle Musik für ein breites Publikum zu machen, meint Mark Reilly, Gründungsmitglied, Frontmann und kreativer Kopf der Band. Von Christof Thurnherr

PORTRAIT

Koch-Schütz-Studer – Die gemeinsame Vision verloren

Das Trio Koch-Schütz-Studer hat die Avantgarde-Musik über zweieinhalb Jahrzehnte massgeblich beeinflusst. Nun hat sich die bahnbrechende Band aufgelöst. Von Tom Gsteiger

NEW PROJECTS

Filtron M/Astoria Roots Live – In Medias Res

Die Grossstadt ist bekanntlich einer der Orte, an denen sich die Welt trifft. Ein anderer ist die Musik, sofern sie bei der Zusammenkunft von Musikern entsteht, die weder Vorurteile noch Grenzen kennen. Filtron M zeigt, wie polyglott und mitreis-send moderner Jazz klingen kann. Von Christof Thurnherr

The Swindlers – neuer Sound, kammermusikalisch bis expressiv

Sie sind ein ”zusammengewürfelter Haufen”, wie ihr Sänger Jan Kurth sagt. Die vier Musiker der Swindlers kommen zwar alle aus der südwestdeutschen Ecke, doch aus verschiedenen musikalischen Ecken. Von Reiner Kobe

Johannes Mössinger und Joel Frahm – ein Duo mit eigenem Takt

Johannes Mössinger und Joel Frahm setzen mit ihrem Album ”New By Two” einen Meilenstein in ihrer jahrelangen, kreativen Zusammenarbeit. Mössinger, deutscher Pianist und Komponist, hat seine Wurzeln in der klassischen Musik und wendete sich erst spät dem Jazz zu. Auch der New Yorker Saxophonist Joel Frahm lernte zunächst das klassische Klavierspiel; mit 14 Jahren wechselte er zum Tenorsaxophon. Heute gilt Frahm als Shootingstar der New Yorker Szene. Von Dorothea Gängel

Lisette Spinnler – so introvertiert wie nie

Es ist lange her, dass sich Lisette Spinnler auf der Jazz-Szene bemerkbar machte. Inzwischen ist die Vokalistin, die nach 15 Jahren Basel ins nahe Liestal zog, wo sie mit einem Kulturpreis (Spartenpreis Musik des Kantons Baselland) für ihre Originali-tät geehrt wurde, wieder unterwegs. Mit ihrem langjährigen Quartett legt sie jetzt eine Platte vor, die anderthalb Jahre nach der Aufnahme endlich an die Öffentlich-keit gelangt. Auf ”Sounds Between Falling Leaves”, die – ein Schelm, wer Böses dabei denkt – zum Herbst erschienen ist, spricht Lisette Spinnler eine andere Sprache. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Von Reiner Kobe

Vein im zweiten Jahrzehnt – von der Klassik zum Big Band Projekt

Das Basler Trio Vein blickt auf zehn fruchtbare Jahre zurück und schenkt sich zum Geburtstag ein klassisches Album mit jazzigen Arrangements der Musik des französischen Komponisten Maurice Ravel (1875–1937). Von Ruedi Ankli

Roberto Negro – Mirò + Dada = DADADA

Der Pianist Roberto Negro hat sich in den letzten Jahren leichtfüssig wie ein Eichhörnchen mit Poesie, Theater, Literatur und Canzoni im Spannungsfeld von Jazz und klassischer sowie Neuer Musik bewegt. Von Ruedi Ankli

PORTRAIT

Björn Meyer – Der Bass-Klang-Forscher

Das erste Solo-Bass-Werk von Björn Meyer ist gleichzeitig das erste Solo-Elektrobass-Album in der Geschichte von ECM: Auf ”Provenance” taucht der Berner Musiker tief in die Soundzonen seines Instruments. Entstanden sind Tracks von grosser Sensibilität. Zum wichtigsten Verbündeten ist die Klanglichkeit des Raumes geworden. Von Pirmin Bossart

PORTRAIT

Florian Favre Trio – Drive und Heiterkeit

Auf seinem dritten Album lässt der gefeierte Fribourger Pianist Florian Favre mehr denn je zu, was ihn innerlich beschwingt: Eine seelenvolle Musik von positiver Grundhaltung schält sich aus den Interaktionen seines Trios. ”On A Smiling Gust Of Wind” zeigt einen leichtfüssigen Melodiker, der die Musik ernst nimmt. Von Pirmin Bossart

INTERVIEW

Mark Guiliana – "Rhythmus ist meine Droge"

Für einen der führenden jungen Drummer weltweit klingt das neue Album des Schlagzeugers Mark Guiliana eher unspektakulär. Aber ”Jersey”, die zweite Veröffentlichung mit seinem Jazz Quartet, enthüllt nach und nach seine Klarheit und Schönheit. JAZZ’N’MORE traf den New Yorker Schlagzeuger vor seinem Auftritt anlässlich der Jazz Nights Langnau im Juli 2017. Von Pirmin Bossart

NEUE MUSIK
PORTRAIT

Zwischen Free Jazz und politischer Musik

Zur Musik des Winterthurer Komponisten und Pianisten Max E. Keller, der im März siebzig wurde. Von Thomas Meyer

Dick Kieckbusch Zimmerlin – Übereinstimmung trotz Diversität

Neue Musik oder freier Jazz? Das Trio des Flötisten Robert Dick, des Pianisten Uli Johannes Kieckbusch und des Cellisten Alfred Zimmerlin stellt mit seiner Musik die herkömmlichen Genres auf den Kopf und hinterfragt auf ganz praktische Art die theoretische Dichotomie von Komposition und Improvisation. Von Christof Thurnherr

TROUVAILLES

Requiem für einen Frühverstorbenen

Im Oktober 1955 stand Chet Baker mit seinem Quartett in Paris im Studio. Für den vielversprechenden Pianisten Dick Twardzik sollten es die letzten Aufnahmen werden. Von Georg Modestin

UNSUNG HEROES

Dave Ballou

Der Trompeter Dave Ballou zählt wie der Tenorsaxophonist Rich Perry zu den US-Jazzmusikern, die abseits der grossen Schlagzeilen eine Reihe substanzieller und spannender Alben für das dänische Label SteepleChase aufgenommen haben. Ballou ist nicht nur ein progressiver Standards-Interpret, sondern auch ein einfallsreicher Komponist. Von Tom Gsteiger

BLUES'N'ROOTS
PORTRAIT

Johnny Rawls – The Southern Gentleman of Blues and Soul

Johnny Rawls gehörte nie zu den spektakulären, schrillen Künstlern. Von ihm sind keine Affären bekannt. Sein Name tauchte nie in den Schlagzeilen der Boulevardpresse auf. Johnny Rawls steht für nichts anderes als qualitativ hoch-stehenden, gefühlvollen Blues und Soul. Professionalität und Bescheidenheit sind sein Markenzeichen. Dieser Tage tourt der Sänger, Gitarrist und Produzent wieder durch Europa und hat passend dazu sein neues Album ”Waiting For The Train” veröffentlicht. JAZZ’N’MORE traf Johnny Rawls in Lugano zum Gespräch. Von Marco Piazzalonga

PORTRAIT

Chris Lange – The Dawn Of Swiss Blues

Die Morgendämmerung des Blues in der Schweiz erlebte Chris Lange von Anfang an hautnah mit. Der heute 75-jährige Zürcher stand von Beginn an am Puls der Szene, sei es im Zuschauerraum, im Studio, auf der Bühne, bei After-Hours-Jam-Sessions, oder in Jazz- und Blues-Zirkeln. Seine Geschichte, seine Erinnerungen und sein Wissen um den Blues wären ein ganzes Buch wert. JAZZ’N’MORE hat Chris Lange besucht. Wir picken ein paar der spannendsten Rosinen heraus. Von Marco Piazzalonga

FAREWELLS

Daniel Pezzotti, 1962–2017

Mit Daniel Pezzotti verliert die Musikwelt einen grossartigen Musiker und Kompo-nisten sowie einen Vermittler zwischen den musikalischen Welten. Mit seinem überdurchschnittlichen Engagement stellte er die Musik und die Menschlichkeit stets in den Mittelpunkt.

– Charles Bradley, 1948–2017
– Holger Czukay, 1938–2017
– Chuck Loeb, 1955–2017
– Mark Otis Selby, 1956–2017
– Grady Tate, 1932–2017
– Paul Oliver 1927–2017
– Tom Petty, 1950–2017
– Klaus Huber, 1924–2017